Das Jahr ist eigentlich noch viel zu kurz vorbei, um schon mit dem Jahrbuch zu beginnen, denn wir sind gerade mal im Januar. Aber es ist soviel passiert, es hat so entscheidende Wendungen gegeben, dass wir es einfach schreiben müssen.
Wie immer startete das Jahr mit einer Abrechnung der Homepagekosten des letzten Jahres. Wir sind immer noch beim Umstrukturieren, also trotz der Erhöhung der Servicepauschale für die Lehrer auf 80€ im Jahr, trotz der nicht unerheblichen Schülerspenden vom immerhin 180€ im Jahr 2018 blieb wieder ein Defizit von mehr als 550€ übrig.
Jahresabrechnung und ihre Folgen
Diese Abrechnung steht im Lehrerforum, alle Lehrer bekommen sie und genau einer reagiert und gleicht einen nicht unerheblichen Teil ohne Aufforderung aus, das ist Rolf. Von den anderen kommt nichts. Auch nicht, als ich ein paar Tage später direkt bei Karin nachfrage. Null Reaktion. Wie in jedem Team gibt es Menschen, die finanziell schlechter und andere, die besser gestellt sind. Es ist schon ok, wenn die erste Gruppe nichts zusätzlich bezahlen kann, aber reagieren kann jeder, das kostet nämlich nichts.
Die Teamvision entsteht und ist im Jahrbuch 2019 verankert
Darauf hin haben Dani und ich eine Teamvision geschrieben, die unsere Anforderungen an ein Mitmachen hier sind und ich habe diese ins Lehrerforum gestellt. Jeder Lehrer hatte also die Wahl, sich zu überlegen, ob er diese Teamvision unterschreibt, sich also dahinter stellt, oder nicht. Rolf reagiert, setzt sich mit jedem Punkt auseinander. Von den anderen kommt die Antwort ein paar Tage später, keiner kann und will sich diesen Anforderungen stellen. Dani und ich, klar, wir stellen uns denen jeden Tag. Rolf bekennt sich ebenfalls, also sind wir jetzt das neue Dreigestirn von Zen-Reiki.
Ja, das tut weh. Besonders, wie es gelaufen ist, besonders das, was jeder einzelne geschrieben hat. Vom nicht mehr stimmenden Preis-Leistungsverhältnis, die Servicepauschale stieg im letzten Jahr von 20€ auf 80€ Jahresbeitrag, bis zum Berufen auf die jahrelangen alten Verdienste und Null Selbstkritik. Was hätte ich denn als Lehrer anders machen oder können, damit es nicht so weit kommt?
Wir hatten jahrelang einen geschenkten Serverplatz und eine Eigenprogrammierung, die keine Kosten verschlungen hat. Lizenzkosten hat ebenfalls niemand zusätzlich aufbringen müssen. Nun haben wir einen gemieteten Server, Softwarelizenzkosten, Designkosten,… Das ist alles nicht mehr zum Nulltarif möglich. 20€ im Quartal, das bedeutet 1 Zertifikat im Quartal auf das Zen-Reiki-Konto. Ich selbst machen nur sehr wenig Weihen und habe entsprechend im Verhältnis zu anderen wenige Zertifikate, aber immer noch locker soviel, mehr als 20€ im Quartal zu bezahlen. Oder auch abzugeben, wenn jemand in dem Projekt Defizite hat.
Qualität auf dem Prüfstand und Teil von Jahrbuch 2019
Es gibt noch weitere Aspekte, die uns zum Aufschreiben einer Teamvision motiviert haben. Wegen der fehlenden Schülerverwaltung müssen wir die Schüleraccounts manuell erstellen. Und wir haben uns angewöhnt, jeden Schüler nach einer Zeit anzuschreiben und zu fragen, wie er bei uns angekommen ist, wie zufrieden er ist. Und was dabei so ans Licht kam, das war nicht das, was wir erhofft haben im Hinblick auf Betreuung und Qualität.
Zwar ist uns klar, dass jeder Lehrer eigenständig arbeitet und es sicher auch auf seine Weise tut. Darum verstehe ich, dass nicht jeder unsere Arbeitsweise teilt mit Übungsphase und intensivem Kennenlernen. Aber wenn keine Unterlagen versendet werden, wenn sich eine Begleitung mehr oder weniger auf das Geben von Weihen reduziert, dann ist das nicht mehr mein Zen-Reiki und da möchte ich und auch wir auch in Zukunft nicht hinkommen.
Qualitätsumfragen ab 2019
Wir stellen uns Eurer Kritik und Euren Wünschen. Wir wollen wissen, was Ihr über die Schule und unsere Arbeit denkt. Dazu werden wir eine Umfrageseite erstellen, die jeder ausfüllen kann. Wir haben gemerkt, dass die Schüler wirklich Angst haben, den Lehrer zu kritisieren. Weiterhin haben sie keine Vergleiche. Also denkt jeder, so wie es läuft, ist es wohl richtig. Aber ist es leider nicht immer. Eine fest geschriebene Vision für die Arbeit und die Betreuung bietet Euch einen Vergleich, uns mit dem zu messen, was wir tun. Eure Wünsche helfen uns, besser zu werden.
Wir wollen uns nicht damit rausreden, dass wir schon zu alt sind, uns neu zu strukturieren, dass wir nichts mehr lernen können. Noch haben wir Spaß daran und wollen uns nicht auf dem Erreichten ausruhen.
Abschaltung der Seite und ein neues Theme
Wir nehmen die Seite für 2 Wochen vom Netz, denn wir haben ja allen Bedenkzeit gegeben. Inzwischen arbeiten wir fieberhaft an der Umstellung der Seite. Jörg, unser Designer, hat für uns ein eigenes Theme entwickelt, was sich weitgehend an das alte Layout anlehnt, aber ohne das dahinter liegende Cherry-Framework auskommt. So ein Umzug von einer Domain auf eine andere ist nicht ganz einfach, jeder, der das mal machen musste, weiß, wovon ich rede. System duplizieren, Links anpassen, Datenbank neu anlegen, alte Daten importieren, viele Tabellen dann noch händisch nachbearbeiten. Viele Stunden Arbeit, Zittern und Anspannung. Alles Dinge, die sich gar nicht in den Kosten niederschlagen, die zusätzlich ins Gewicht fallen würden, wenn wir es aufrechnen.
Dinge, für die vielleicht auch zu wenig Danke gesagt wurde, im Nachdenken über erhöhte Servicepauschale und fehlender automatischer Schülerverwaltung.
Zurück auf Anfang?
Als ich 2002 begann, war ich ganz alleine, heute sind wir immerhin 3. Aus 12 macht 3 tut weh. Wie es gelaufen ist, noch viel mehr.
Jeder Lehrer hatte die Möglichkeit, für sich zu entscheiden, ob er die Teamvision mit uns teilt oder nicht. Dazu war außer Rolf niemand vom alten Team bereit. Jahrbuch 2019 ist also auch ein Wendebuch.
Die alte Zen-Reiki-Familie gibt es nicht mehr, aber die ist nicht erst in diesem Jahr zerbrochen. Familien zerbrechen, wenn man nicht mehr auf den anderen Acht gibt, wenn jeder nur noch sich sieht, wenn es keine Schritte mehr auf den anderen zu gibt. Wenn man sich nicht mehr selbst infrage stellt.
Es wird eine neue Generation heranwachsen, Dani ist bereits Teil davon. Vielleicht gibt es mal den einen oder anderen Schüler, der unsere Teamvision teilt und mit dabei sein will. Und so lange machen wir alleine weiter. Sicher mit viel weniger Schülern, denn wir wollen Qualität bringen und keine Masse. Also werden wir viele abweisen müssen. Aber die, die wir annehmen, die sollen es möglichst nicht bereuen.