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Verhaltensregeln und Verpflichtungen - woher kommen die und sind sie wahr?

All die Verhaltensregeln und Verpflichtungen in deinem Leben sind willkürlich. Sie kommen von den Ansichten und Bewertungen anderer Leute. „Du solltest deine Mutter häufiger besuchen“, „Du solltest nicht so sexy sein“, „Du solltest mir helfen, wann immer ich dich darum bitte“. Wenn du die Verhaltensregeln und Verpflichtungen abkaufst, kaufst du dich in die Energie des Zusammengezogenseins ein. Du gehst in jemand anderes Realität hinein und gibst auf, Wahl in deinem Leben zu haben. „Ich bin verpflichtet, ein guter Mensch zu sein.“ Wirklich? Nach wessen Definition von „gut“?

Und was ist ein guter Mensch? Jemand, der bereit ist, sich hinzulegen und ein Fußabstreifer zu sein? „Ich bin dazu verpflichtet, mich zum gewisse Familienmitglieder zu kümmern.“ Wenn sich das leicht und erweiternd für dich anfühlt, wenn es dich achtet, dann tue es, auf jeden Fall. Wenn es sich aber leicht anfühlt, ist es keine Verpflichtung. Es geht um deine Wahl.

Verpflichtungen setzen dich auf Autopilot. Sie nehmen die Wahl fort und erfordern, dass du nach jemand anderes Programm handelst. „Ich habe Verpflichtungen und sie nehmen mein gesamtes Leben ein. Ich existiere nicht wirklich, aber das ist in Ordnung, weil ich meine Verpflichtungen erfülle, und offensichtlich mache ich es richtig.“ Das ist alles Bewertung. Wenn du merkst, dass du dich selbst mit einem „Müssen“ festgenagelt hast, einem „Sollen“ oder einer Verpflichtung, frage:

  • Okay, was ist das?
  • Wessen Idee ist das?
  • Wer denkt, ich sollte dies tun oder ich sei dazu verpflichtet?
  • Funktioniert das für mich? Gibt mir das mehr von mir?
  • Bereichert es mein Leben?

Wenn du dich selbst dazu verpflichtet hast, dich um all deine Familienmitglieder zu kümmern, damit sie sich nicht um sich selbst kümmern müssen, und dich plötzlich von ihnen zurückziehst und beginnst, Wahlen zu treffen, die wirklich für dich funktionieren, wirst du möglicherweise als selbstsüchtig bewertet. Häufig sind das die Bewertungen anderer, die uns immer wieder zu den Verhaltensregeln und den Verpflichtungen zurückkommen lassen. Sei dir dessen bewusst und kaufe nicht die Vorstellung ab, dass du, weil du dich um dich selbst kümmerst, egozentrisch oder egoistisch bist. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Wenn du du bist, bist du auf dem Weg dazu, das Geschenk zu sein, das du für die Welt bist. Und wenn du du bist, wirst du dich weniger dazu hingezogen fühlen, Sucht- oder Zwangsverhalten nachzugehen. Stattdessen wirst du wählen, dich gut um dich und deinen Körper zu kümmern und Wahlen zu treffen, die dein Leben erweitern, sogar in stressigen Zeiten.

Bradford, Marilyn; Bradford, Marilyn. Right Recovery For You (German Edition) . Access Consciousness Publishing. Kindle-Version.

Hier ein Auszug aus dem Buch, was wir die letzten Wochen gelesen haben. Auch wenn es eigentlich um das Thema Sucht geht, was eigentlich nicht unser Thema war und hoffentlich auch nie sein wird, war dieses Buch sehr bereichernd. Sucht und Zwangsverhalten haben ganz oft mit unserem Problem zu tun, die Anerkennung im Außen zu suchen und nicht in uns selbst. Wir verbiegen uns für Zugehörigkeit und Gesehen werden. Am Ende bringt uns das auch nicht weiter, denn je mehr wir es versuchen, desto weniger werden uns andere wirklich wertschätzen, weil wir am Ende unsichtbar geworden sind.

Wie sind eure Erfahrungen mit dem Thema Verpflichtungen? Wann fühlt ihr euch verpflichtet und wie hat sich das für euch in den Jahren verändert?

Liebe Grüße

Sylvia