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Kopfmensch und Intuition - wie glaube ich an mich selbst?

Jeden Tag in unterschiedlichen Rollen (Vater, Sohn, Ehemann, Bruder usw.) unterwegs zu sein und die ständige Bestätigung von außen zu brauchen - verbunden mit unsicherem Umgang mit den eigenen Emotionen - charakterisiert den Zeitraum meines Jugendlichseins bis zum jetzigen Erwachsenensein.

Bauchentscheidungen werden lang und breit im Nachgang mit Fakten und Zahlen begründet, weil man sich nicht einfach so schnell entscheiden darf.  Emotionen zeigen oder gezeigte Emotionen zu verarbeiten geht nur, wenn diese an allen Schutzmauern vorbeigeht (die große Liebe, die Geburt der Kinder, ernsthafte Krankheiten der Kinder, Tod eines lieben Menschen). Andere Emotionen werden versachlicht oder als Schwäche wahrgenommen. Das Verhalten der eigenen Kinder triggert Verhaltensmuster, die nicht bewusst sind.

Und dann kam der Tag nach dem auf einmal alles anders war. Ich stand in meiner (Familien)Aufstellung, als kleiner Junge (als Sohn und Bruder) in meinem Familiensystem und es zeigten sich Bewegungen und unglaublich starke Emotionen. Dies war für mich der Anfang zu akteptieren, daß es offensichtlich mehr gibt als das was man rational erklären kann.

Ich lernte, daß ich von Emotionen jeden Tag stark geführt werde.

Mit jeder Meditation und mit jedem "auf den Bauch hören" werde ich sicherer und kann mir selbst zu vertrauen und mich vom externen Bestätigungswahn abkoppeln. Und dann kommen wieder diese Tage und Wochen wo alles nur nach Kopf geht - dann finde ich nicht zurück.

Geht Euch das auch so und wie geht Ihr damit um?

Moin Kiste,

mir geht es eher genau umgekehrt, ich reagiere schnell (und manchmal zu schnell) auf das, was mein Gefühl mir vermittelt, und stelle manchmal hinterher fest, dass etwas mehr 'Kopf' vielleicht auch hilfreich gewesen wäre.

Ich habe erst lernen müssen, zu reflektieren und nicht in jeder Situation spontan zu handeln.

Wahrscheinlich ist dein Dilemma aus unserer Gesellschaft entstanden, in der Männer eher kopfbetont und vernünftig , vor allem aber sachlich agieren sollen. Frauen sieht man es da schon eher nach, wenn sie gefühlsbetont handeln und dabei etwas albernes oder 'kopfloses' tun.

Du schreibst, dass du als kleiner Junge in der Aufstellung plötzlich Zugang zu starken Emotionen hattest. Vielleicht ist das ein Ansatz: vielleicht kannst du versuchen, das Kind in dir mehr in den Vordergrund kommen zu lassen. Versuche, zu spielen, sei neugierig, lass dich überraschen und vom Leben verzaubern. Lass los, lass dich fallen. Und lache! Lachen ist so wichtig, so befreiend, so heilsam. Und es tut wirklich gut! Gerade an Tagen, wo du merkst, dass du verkopft bist. Versuche, dann über dich selbst zu lachen, dass du so Ernst und vernünftig bist. Versuche, dann ganz bewusst etwas kindliches zu tun, und wenn du nur absichtlich zwei verschiedene Socken anziehst. Damit kannst du dann vielleicht den Bestätigungswahn, wie du es nennst, für einen Moment durchbrechen und wieder zu deinen Gefühlen finden.

Wichtig ist vor allem, dass du dich selbst magst, und dass du zu dir selbst liebevoll bist. Denn nur dann kannst du auch gut zu deiner Umwelt sein, und bekommst es zurück, denn die Umwelt spiegelt.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Freude auf deinem Weg.

Tina

 

 

Tina hat das wunderbar in Worte gefasst.
Ich denke, dass genau diese Themen eben auch Themen der ersten und zweiten Weihe sind. Jedenfalls waren und sind sie das für mich, Arbeit an sich selbst.
In welcher Phase befindest du dich, Kiste?

@Kiste

Du hast mich richtig zum Nachdenken gebracht mit deinem Beitrag. Finde ich toll geschrieben. Wie du das so erklärt hast, wie es bei dir war.

Meine Mama hat immer gesagt, Nachdenken Mädchen, bevor du was machst. So habe ich das gelernt. Der Kopf hat Recht. Dabei ist das vollkommen Quatsch, konnte Mama wohl nicht wissen.

Viele Sachen machen wir instinktiv einfach richtig, ohne darüber groß nachzudenken. Aus dem Bauch eben. Ob ich Menschen mag, kann ich viel besser aus dem Bauch entscheiden. Da muss ich gar nicht soviel nachdenken.

Wir sind so erzogen, das Denken vernünftig ist. Und das ist schwer zu ändern. Die wirklich wichtigen Dinge kann man mit dem Denken ohnehin nicht verstehen. Die kann man nur erfühlen oder glauben.

Barbi

Danke für Eure Rückmeldungen, das hilft mir.

@sunshine Sich selbst zu akzeptieren und dann dies - trotz des Loslassens von  externer Bestätigung - ist eine schwere Übung. Für mich war es auf dem bisherigen Weg wichtig zu akzeptieren, daß es normal nicht gibt. Wir sind nicht falsch oder richtig, heile oder kaputt, sondern so wie wir sind. Geprägt durch die Eltern (hoffentlich in Liebe), Freunde, Schule, Umfeld und unsere Erfahrungen. Und manchmal triggert irgendwas eine Erinnerung von ganz früher und dann ist ohnehin jede rationale Kontrolle weg. Dann ist da reine Emotion/Schutz der das eigene Verhalten bestimmt.

 

@suse_1-zen Ich bin in der Phase des "auf-dem-Weg-seins". Wohin dieser Weg führt kann ich nicht sagen. Das er sich lohnt habe ich gemerkt und für mich fühlt es sich richtig an. Reiki scheint jetzt ein Teil des Weges zu sein. Und diesmal ist es der richtige Zeitpunkt.

 

@barbara_1-zen Ich finde es so unglaublich schön und wichtig etwas akzeptieren zu können ohne es zu verstehen. In der Welt der Selbsthilfe-Ratgeber, Social Media und youtube-10-Tips-wie-man-erfolgreich-und-reich wird ist das scheinbar die Ausnahme.

 

Die Gedanken sind frei.  Glauben wir an das was wir wollen.